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Rentenlücke realistisch schließen: 5-Schritte-Plan

Rentenlücke realistisch schließen

Hand aufs Herz: Die meisten von uns planen fürs Alter eher nach Bauchgefühl. Mal hier einen ETF-Sparplan, mal dort eine Lebensversicherung – und die Hoffnung, dass es schon irgendwie reichen wird. Doch zwischen dem, was wir später bekommen, und dem, was wir brauchen, klafft oft eine beachtliche Lücke. Die gute Nachricht: Mit einem strukturierten Vorgehen lässt sich diese Rentenlücke systematisch angehen.

Schritt 1: Die unangenehme Wahrheit auf den Tisch legen

Bevor wir irgendetwas optimieren können, brauchen wir Klarheit. Also: Alle Unterlagen raus – gesetzliche Renteninformation, betriebliche Zusagen, private Verträge, Depotauszüge. Dann wird gerechnet: Was kommt rein, was brauche ich?

Ein Beispiel macht’s greifbar: Nehmen wir an, Sie benötigen heute 2.500 Euro im Monat für einen guten Lebensstandard. In 20 Jahren, bei 2 Prozent Inflation, sind das kaufkraftbereinigt etwa 3.713 Euro. Wenn Ihre Rente aus allen Quellen zusammen nur 2.600 Euro bringt, fehlen monatlich 1.113 Euro. Diese Zahl ist nicht irgendeine Schätzung – sie ist Ihr persönlicher Fixpunkt für alle weiteren Schritte.

Wer bei solchen Berechnungen Unterstützung sucht, findet bei https://www.vorsorge-weiss.de/ einen guten Einstieg mit Rechenlogiken und Vertragsgrundlagen. Auch andere Seiten bietet weiterführende Informationen zu Finanzthemen und der allgemeinen Altersvorsorge.

Schritt 2: Vom Bedarf zum Kapitalziel

Aus der monatlichen Lücke wird jetzt ein Sparziel. Eine bewährte Faustformel: Monatslücke × 12 × 25. Der Faktor 25 entspricht einer vorsichtigen Entnahmerate von 4 Prozent. In unserem Beispiel wären das 1.113 × 12 × 25 = knapp 334.000 Euro. Klingt viel? Ist es auch. Aber es ist machbar.

Parallel dazu gehört ein Sicherheitsnetz dazu: sechs bis zwölf Monatsausgaben als Notgroschen, plus Absicherungen gegen existenzielle Risiken wie Berufsunfähigkeit. Bei der Anlagestrategie gilt: Je mehr Zeit bis zur Rente bleibt, desto mehr kann in Wachstum investiert werden. Wer noch 20 Jahre hat, kann problemlos 70 Prozent in Aktien halten und diese Quote ab zehn Jahren vor Rentenbeginn schrittweise reduzieren.

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Schritt 3: Alle Hebel in Bewegung setzen

Jetzt wird’s konkret: Wo lässt sich ansetzen? Bei der gesetzlichen Rente durch freiwillige Beiträge oder die Vermeidung von Abschlägen bei vorzeitigem Ruhestand. Betrieblich durch Entgeltumwandlung – besonders attraktiv, wenn der Arbeitgeber was drauflegt. Und privat? Hier haben sich breit gestreute ETF-Sparpläne bewährt.

Ein wichtiger Grundsatz: Teure Schulden zuerst tilgen. Ein Konsumkredit mit 8 Prozent Zinsen ist ein garantierter Verlust – den schlägt keine Renditehoffnung. Erst wenn hochverzinste Schulden weg sind, macht systematisches Sparen Sinn.

Weitere Einblicke in verschiedene Vorsorgestrategien finden sich auch auf vielen Interneseiten, die regelmäßig über Wirtschafts- und Finanzthemen berichten.

Schritt 4: Die Sparrate bestimmen und automatisieren

Zurück zu unserem Beispiel: 334.000 Euro in 20 Jahren bei 4 Prozent Rendite – das bedeutet etwa 900 bis 1.000 Euro monatlich. Ehrliche Frage: Ist das im Budget drin? Falls nicht, gibt es drei Stellschrauben: Sparrate anpassen (auch 500 Euro sind besser als nichts), realistisch bleiben bei der Renditeerwartung oder Kompromisse beim Zielbedarf machen.

Entscheidend ist die Umsetzung: Dauerauftrag einrichten, direkt nach Gehaltseingang abbuchen lassen, nicht groß nachdenken. Einmal pro Quartal einen Blick aufs Depot werfen, einmal pro Jahr ein Rebalancing. Und falls mal ein Bonus kommt oder eine Steuererstattung? Ein Teil davon wandert in die Altersvorsorge.

Zwischenziele helfen gegen Frust: Nach einem Drittel der Zeit sollten etwa 25 Prozent des Ziels erreicht sein, zur Halbzeit die Hälfte. Läuft es schlechter, kann nachjustiert werden – aber bitte ohne Panik.

Schritt 5: Dranbleiben und nachsteuern

Die Realität hält sich nicht an Excel-Tabellen. Deshalb: Einmal im Jahr eine Stunde Zeit nehmen und durchrechnen. Hat sich das Gehalt geändert? Wie hat sich das Depot entwickelt? Gibt es neue steuerliche Regelungen?

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Gegen Ende der Ansparphase wird’s konservativer: Risiken runterfahren, mehr Stabilität ins Portfolio holen, eine solide Entnahmestrategie entwickeln. Und unbedingt alles dokumentieren – Verträge, Vollmachten, Zugangsdaten. Es klingt spießig, aber der 70-jährige Ich wird dankbar sein.

Fazit: Anfangen ist der schwierigste Schritt

Die Rentenlücke schließt sich nicht von allein, aber sie ist auch kein unlösbares Problem. Was zählt, ist der Start: Zahlen auf den Tisch, realistisches Ziel setzen, System aufbauen, durchhalten. Perfektion ist nicht nötig – Kontinuität schon. Wer heute anfängt, auch wenn es nur 100 Euro im Monat sind, ist dem Zukunfts-Ich einen großen Gefallen schuldig.

Und wer weiß: Vielleicht macht das Ganze mit der Zeit sogar ein bisschen Spaß. Zumindest schläft es sich besser, wenn man weiß, dass der Plan läuft.

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